5. Juli 2022

Zum Abschluss der Open-Campus-Week

Auf der Referenzbaustelle am Campus West der RWTH Aachen trafen sich Gäste aus Industrie, Forschung, Politik und Verbänden, um der Einladung des Center Construction Robotics zu einer Open-Campus-Week zu folgen. Vom 20.-24. Juni 2022 bot das Center Construction Robotics unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Sigrid Brell-Cokcan ein umfangreiches Programm, um den Gästen Einblicke in die aktuellen Themen und die Forschungsergebnisse der vergangenen zwei Jahre auf dieser europaweit einzigartigen ‚Baustelle der Zukunft‘ zu bieten.

Forschung trifft auf Top Talente aus aller Welt

Den Auftakt der Woche machten die NRW Landesmeisterschaften Worldkills Digital Construction. Im Rahmen eines sechsstündigen Wettbewerbes stellten sich Nachwuchstalente den anspruchsvollen Aufgaben zur BIM-Planung und zum digitalen Baustellenmanagement. Währenddessen informierten Dekanin Prof. Dr. Stefanie Reese und Prof. Dr. Sigrid Brell-Cokcan die Gäste über die neuesten Kooperationen zwischen den Fakultäten Architektur, Bauingenieurswesen, Informatik und Maschinenbau sowie über den internationalen Masterstudiengang Construction & Robotics.

Darüber hinaus konnten die Gäste die besten Studierendenprojekte im Rahmen einer Ausstellung gleich vor Ort begutachten: CCR-Industrie-Partner (Ralf Mosler, Autodesk,
und Jörn Weichsel und Pia Pfitzenmaier, LEONHARD WEISS) nahmen bei der Gelegenheit die besten Arbeiten unter die Lupe und lobten spontan einen weiteren Preis für die besten Ideen aus.

Lernen. Forschen. Machen. – das Jubiläumsmotto der RWTH ist auch auf der Referenzbaustelle Programm

An Tag zwei der Festwoche begrüßte Prof. Dr. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen und Schirmherr der Veranstaltung, die Gäste auf dem 10.000 m2 großen Gelände, das er im Namen der RWTH Aachen vor rund zwei Jahren in einem Festakt dem Center Construction Robotics übergeben hatte. Er lobte die Macher-Qualitäten der Initiative, betonte die interdisziplinäre Zusammenarbeit und bedankt sich bei Förderern und Industriepartnern für das Vertrauen und die hervorragenden Ergebnisse.

Dann begrüßte er Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbands NRW, die sich zur Präsentation und zum Abschluss des Forschungsprojekts-Pilotprojekt Referenzbaustelle Campus West den Fragen der Zuschauer stellte. Das Pilotprojekt Referenzbaustelle Campus West verfolgt das Ziel, das Wissen aus universitärer Forschung an der RWTH Aachen und der berufspraktischen Ausbildung der Bauindustrie NRW herzustellen. Konkret wurden vom Lehrstuhl für Individualisierte Bauproduktion (IP) und dem Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme (ifas) Entwicklungen zur Automatisierung und Digitalisierung von Baumaschinen durchgeführt und verschiedene Schulungsgänge mit den Ausbildungszentren Hamm, Kerpen und Oberhausen entwickelt. Im dritten und abschließenden Schulungsgang wurde u. a. das Thema Robotik gelehrt.

Im Anschluss folgte ein Kurz-Portrait des vom Bundesministerium für Forschung und Entwicklung geförderten Forschungsprojekts „Internet of Construction (IoC)“. Alle Unternehmen, die an diesem Forschungsprojekt beteiligt waren, trafen sich im Anschluss an die Präsentation von Prof. Dr. Sigrid Brell und Christian Wurst, Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbands DSTV und Geschäftsführer der Wurst Stahlbau GmbH, zum Konsortialtreffen und offiziellen Abschluss des Entwicklungsprojekts.

Das Internet of Construction – alle Daten in Form einer digitalen Informationslandkarte

Auch der Mittwoch – Tag drei der Open-Campus-Week stand noch einmal im Zeichen
des hoheitlichen Forschungsprojekts „Internet of Construction“. Der Tag begann mit der Eröffnung der Abschlussfeierlichkeiten durch Tom Wünsche vom Bundeministerium für Bildung und Forschung als Förderer des Projekts im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zur Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ und betreut durch den Projektträger Karlsruhe (PTKA). Das Forschungsprojekt wurde in Summe mit 3,9 Millionen Euro gefördert. Nach der Präsentation der Ergebnisse im Detail durch Prof. Dr. Robert Schmitt (WZL, RWTH Aachen) und Prof. Dr. Sigrid Brell-Cokcan (Individualisierte Bauproduktion, RWTH Aachen) hatten die Gäste die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Tour über die Referenzbaustelle die Einzelergebnisse anhand von sieben Teildemonstratoren live anzusehen und mit den Wissenschaftlern und Industriepartnern zu diskutieren.

Open minds meet open campus: Forschung trifft Wirtschaft, Industrie und Verbände

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand schließlich die Podiumsdiskussion zur Transformation des Bauens und zum Bauen im Bestand. Moderatorin Eva Maria Hermann führte die Runde um Jürgen Raschendorfer, PORR AG, Valérie David, EIFFAGE SE, Helga Kühnhenrich, BBSR, Johannes Bröhl, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Jörn Weichsel, LEONHARD WEISS, Prof. Dr. Robert Schmitt und Prof. Dr. Sigrid Brell-Cokcan, beide RWTH durch eine kurzweilige Diskussion zu aktuellen Herausforderungen, der Vernetzung bestehender und neuer Technologien und zu Möglichkeiten verbesserter Zusammenarbeit von Industrie, Politik und Wirtschaft.

Im Anschluss hatten die Gäste die Möglichkeit, einer Einladung der Institute des Cluster Bauens zu einer „Tour de Campus“ über den Campus Melaten sowie einer „Tour de Pop-up Campus“, einer Initiative des BBSR, zu folgen. Der Tag endete mit einer Party auf der Dachterrasse des von LEONHARD WEISS zur Verfügung gestellten LW Showtrucks

Nach dem Projekt ist vor dem Projekt – weiter geht’s mit neuen Projektideen

An Tag vier der Open-Campus-Week fand schließlich das Konsortialtreffen des Center Construction Robotics statt. Zum Auftakt starteten Prof. Dr. Markus Kuhnhenne, und Sebastian Möller mit ihrer Präsentation „Von modular zu zirkulär: Shift happens“ und gaben einen Ausblick auf das Modulo Projekt. Im Anschluss präsentierte Nikolaus Studnicka vom Industriepartner RIEGL deren 3D Laser Technologie. Auf der der Agenda des Centermeetings standen aktuelle und neue Projekte.

Tag fünf schließlich war interner Tag für die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Teams vom Lehrstuhl für Individualisierte Bauproduktion und vom Center Construction Robotics, um die erreichten Ziele und Ergebnisse ausgiebig zu reflektieren und zu feiern.

Die Referenzbaustelle bietet Raum für Austausch und jede Menge Ideen

Die gute Nachricht zum Ende einer intensiven Festwoche ist: Die Referenzbaustelle gewährt nicht nur zur Open-Campus-Week Einblicke in die Arbeit des Centers. Getreu dem Fair-Use-Prinzip können sich interessierte Gäste aus Forschung, Politik, Verbänden, Wissenschaft und Wirtschaft jederzeit melden, um Ideen auf der Referenzbaustelle zu platzieren und die Digitalisierung und Automatisierung der Bauindustrie auf diese Weise partizipativ weiter tatkräftig voranzutreiben.